Zur Gedenkfeier von Ludwig van Beethoven

Und tastete, von Zwielicht halb geblendet,
Die Menschheit noch vergebens sich empor,
Du Grosser, hast ihr tiefsten Trost gespendet
Mit deiner Töne sphärenhaften Chor.
Nie wieder ward ein Geist wie du gesendet,
Du Toter, in des ew’gen Schlafes Flor.-
Andächtig nun, um deine gold’ne Leier
Steht eine Welt zu dieser hehren Feier.

Durch weiter Säle festgeschmückte Hallen
Braust deiner Klänge aufgewühltes Meer
Und süss entschwebte Engelstimmen schallen
Aus Wolkenhöhen lockend zu uns her.-
Da bebt die Brust, sehnsüchtig aufzuwallen,
Und alle Lüfte sind von Tönen schwer.
Über der Lauschenden gedrängte Reihe
Steigt wie ein Schemen unsagbare Weihe.

Wie wünscht im Jubel dieser Harmonien,
Die Menschheit sich, auf Erden gut zu sein,
Der Nacht des Schlechten ewig zu entfliehen,
Um einzugehen in der Schönheit Hain.
So hilft dein Sang den Geist emporzuziehen,
Die Seele lösend zu verklärtem Schein,
Mit solchem Lorbeer deine Werke krönend

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