Vogelschwärme

Wolken von Flügeln
Tragen den Frühling
Auf dem blitzenden Gefieder.
Steigen auf, fallen hernieder.
Über den Hügeln
Stürzen sie in die Wälder ein.
Schon der Knabe wollte ein Vogel sein –
Immer und immer wieder
Fliegen, fliegen, gleiten mit anderen – allein,
Bach und Fluß, Stadt und Land
Tief unten – und den Sternen so nah.
Aber kein Wunder geschah!
An die Erde gebunden
Kann ich nur staunend sehn,
Wie die Schwärme kommen, verwehn.
Dort, dort ein neuer Vogelzug,
Er bringt Sonne und wohl des Glücks genug.
Es rauscht, es wogt und flattert und schwebt,
Der Himmel jauchzt – die Erde lebt!

27.3.1966 12 Uhr nachts

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