Trost

Denke nicht an die gläserne Schneenacht,
An ihre weiße Leinwand.
Dein Bett sei das Gewand der Geborgenheit.
Lächle still!
Es steigen ja doch die Säfte des Lebens
Unter den zertretenen Flocken.
Und bald, wenn du sehr hoch dein Herz erhebst —
Sprudeln die Bäche, gleitet das Grün der Flüsse
Durch bunte Wiesen.
Blüten schweben in deine Träume
Wie Amoretten
Und die Glasscheibe des Mondes
(bald werden Menschen dort landen).
Aus dem Himmel geschnitten
Hebt den Tag aus den Nächten,
In denen du verzweifeln wolltest.

15.1.1966

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