Spätherbst!

In stillem Abendfrieden liegt schlummernd rings der Wald
Der grauen Nebelschwaden gespenstische Gestalt
hängt in den hohen Wipfeln, die wiegen sich so schwer
Als blühte nie ein Frühling auf dieser Erde mehr.

Des Windes leises Säuseln ertönt so trauernd bang
Es ist ein zitternd Seufzen – ein frommer Grabgesang;
Denn sterbend liegt die Erde im blassen Mondenschein
Und bald hüllt sie der Winter in seinen Schlummer ein.

1915

Gedichte A bis Z