Sonett (Die Sterne, von Unsterblichen besungen)

Die Sterne, von Unsterblichen besungen,
Sind kein Geheimnis mehr dem Menschenwissen.
Sie sind entweiht, enträtselt, Finsternissen
Entwunden, von Genies bezwungen.

Der Forscher Denken, tief vermählt dem Drange
Letzter Erkenntnis planvoll nachzusinnen
Gab nun Gewissheit, dass der Welt Beginnen
Aus jenem Stoff kam, den unendlich bange

Das Nichts wir nannten. Dieses Nichts erkannte
Die Weisheit als des Alls kosmischen Staub.
So ist dort Leben, wo das Nichts wir schauten

Und Kraft, die unsre Sprache „Tod“ benannte:
In Himmelshöhn verwegnen Wissens Raub
Für ein Gesetz, dem Große längst vertrauten.

Gestapozelle 106, München

Gedichte A bis Z