Sonett (Nicht daß ich nur mit leerem Wortgetöne)

Nicht daß ich nur mit leerem Wortgetöne,
Mit ödem Schmeicheln ohne Seele dichte,
Nein, solch ein Bildnis von so hoher Schöne
Das ist es wert, daß man es ernst belichte.

Wenn ich den Blick auf deine Schönheit richte,
Dann hör ich Götterjauchzen und Getöne —
Und wird auch schöner Frauen Glück zunichte:
Dir wünsch ich, daß Vollendung dich bekröne!

Oh denke du, wohl oft gelobtes Weib,
Ich grüße dich in freurigem Verehren!
Doch darfst du lächeln nicht in leichtem Spott.

Möcht‘ wie dein Antlitz, deine Kunst, dein Leib,
Die Seele auch so herrlich uns belehren

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