Sonett (Der See glich einem großen, schwarzen Tuche)

Der See glich einem grossen, schwarzen Tuche,
In das die Nacht die goldnen Sterne stickte,
Der gelbe Mond still weinend niederblickte,
Als wenn er ein verlornes Sternlein suche.

Ich sass halb träumend unter einer Buche,
Und wie ich sinnend in die Wasser blickte,
Ein Leichnam bleichen Hauptes zu mir nickte
Umhüllt vom See, dem grossen Trauertuche.

Ich schreckte auf, der Tote in den Wellen
Das war ich selbst, ich sah mich selbst ertrinken,
Mit gläsernen Augen und mit fahlen Wangen.

Sollte dies Bild die Zukunft nie erhellen?
Dass ich dereinst in diesen See versunken

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