Robert Schumann (Thema in Es-Dur)

Er aber lag in einer fremden Nacht
Und wusste nur vom Schmerz der dunklen Erde
Und hatte lange, lange bang gewacht,
Erschrocken, dass der Dämon wiederkehrte.

Es starb der Atem in dem engen Raum
Und Clara schlief in einem fernen Grunde –
Da aber sah er wie in einem Traum
Ein weißes Licht in dieser selt’nen Stunde.

Er horchte bebend mit geübtem Ohr
Hochaufgerichtet in den heißen Kissen.
War das ein Ton, ein Lied, ein ferner Chor?
Er war verzückt in einem letzten Wissen.

0, große Engel sangen Melodien
Von Ewigkeit und Sehnsucht aus den Sternen.
Sie wollten ihn in ihren Himmel zieh’n,
Hinüber in die hellen, weiten Fernen.

Er hob die Hände selig in die Nacht,
Als müsse er das ganze All umfangen.
Das war Vollendung! Alles war vollbracht!
Vorbei das Suchen und das düstre Bangen.

Und nieder schrieb er mit erregtem Stift
Das Herrliche, von keinem Mensch Erlauschte
Und fühlte nicht wie seines Wahnsinns Gift

Gedichte A bis Z