Philomele

Und wenn das Lied der trauten Philomele
Sich auf des Busches grünen Blättern wiegt,
Bemächtigt sich ein Freudestrahl der Seele,
Der schmeichelnd sanft des Menschen Brust umschmiegt.

Er lauscht verklärt den Klängen, die ihm tönen
Wie Lautenspiel und holder Minnesang
Der oft beschwor die Schönheit mancher Schönen
Auf dass es hallt, den stolzen Saal entlang.

Die Zeit verrann, nichts mehr von Minnesängen
Und dennoch horch! Es herrscht der alte Brauch,
Die stille Nacht lauscht trunken jenen Klängen;
Denn Philomene singt mit zartem Hauch!

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