Meiner Mutter.

Dein Haupt war bleicher als die weissen Kissen,
Blutrote Punkte wuchsen auf der Stirne,
Es schwellten hundert bläuliche dünne Adern,
Die Augen irr, so irr, so rotberändert.
Graublau die Lippen, enggepresst und trocken,
Erstickend fast in heissem Fieberdurste.
Die Zähne knirschend, Schmerzen niederkämpfend,
Schmerzen, die fühlbar selbst in schwerer fiebernder Ohnmacht.
Und Weh’n der Seele, — die von grossem, übergrossem Leid
Gequält, gepeinigt wirdv doch Leben möchte;
Und Glück erfassen will, — die Sonne schauen. —
So wird in meiner Seele Schacht —
Unantastbar Dein Bildnis eingegraben.
Umrahmt von einem Heiligenscheine

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