Kind in der Nacht .

Heute Nacht weinte mein Kind
Und rief meinen Namen.
Die Mutter und ich,
Wir beide
Kamen
Erschrocken zu ihm.
„Was schreckt dich zur Nacht?“ Frugen wir bang.
Das Kind sah uns an,
Lange, lang.
Die Wimpern waren von Tränen schwer,
Es weinte sehr,
Weinte, schluchzte erschütternd, tief,
Das Kind, das sonst so herrlich schlief.
Dann sagte es zuckend: “ Ich träumte im Schlaf,
Dass eine Bombe den Vater traf.
Es brannte das Haus
Die ganze Stadt, die ganze Straße,
Der Kasperl und mein lieber Hase,
Die Puppe und der Elefant,
Alles, alles hat gebrannt !
Gell, das ist alles nur ein Traum und gar nicht wahr?“
Wir machten beide der Kleinen klar,
dass es wirklich ein Traum gewesen war –
Und drückten das Püppchen in ihren Arm
Und dann schlief es bald beruhigt und warm.
Doch wir haben, Mutter und Vater, gewacht,
Lange gewacht – in dieser Nacht !

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