Der Vagabund

Groß und gewaltig ist mein Gang,
Ist Flucht und Ankunft ohne Ende –
Tief in den Taschen meine Hände,
Dröhn‘ ich den grauen Weg entlang.
Der Mantel flattert schwarz und schwer,
Der Hut ist ins Gesicht gerissen.
Ich komme aus den Finsternissen
Und schreite zu der Sonne her.
Am Wegrand ducken giebelsteil
Die Einödshütten sich vergessen.
Ich muss noch manche Meile messen,
Lebt wohl, ihr seid von mir ein Teil. –
Ich stemme mich entgegen wild
Dem Sturm, der feindlich mich umklammert,
Auch wenn es tief darunter jammert,
Ist meine Brust mein starker Schild.
Ich weiß es wohl, es droht noch viel,
Gestein und Strunk und Sumpf und Irre.
Doch, wenn ich diesen Weg entwirre
Winkt auch mir Ahasver ein Ziel!
0, aller Armen Bruder du,
Nur vorwärts in den Sturm gedrungen!
Die dunkle Erde sei bezwungen,
Du Wanderer schreite zu, nur zu!

Für Margot

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