Dein

Wie soll ich Worte fügen, deinem Munde Zu sagen, wie er ist!
In mancher Stunde
Glüht er in purpur, wenn er sich vergisst,
Von Traum umzittert und Erinnerung…
Und manchmal bebt um seiner Linie Schwung
Heimweh nach Liebe, die du nie gekannt,
Nach Raserei, nach dunkler Nacht Gefilde…
Dem kaum entdeckten Land
Verbotener Dinge, die dich süss entsetzen,
Und tief betäuben, grausam auch verletzen
Und deinem Auge schenken Engelsmilde.
Doch auch der Trauer düstre Melodie
Umweht den Wurf der Lippen, wenn du bang
Die Zukunft lotest nur sekundenlang.
Dann liegen Schatten in der Winkel Bucht
Wie blauer Staub, doch sind sie hold umschwebt,
Wenn dann ein Kuss den stummen Mund belebt
Und ihn beschwört zu sichernder Bewahrung
Und seiner Schönheit sanfter Offenbarung.

20.02.1951, nachts 11-12 Uhr
Für Maria (Zürich)

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