Das war die Nacht

Das war die Nacht von grosser Liebe trunken,
Ein Kuss, so lang, im Mittelpunkt der Welt-
Die Seelen tief im Leib der Nacht versunken
Und alle Finsternis so froh erhellt.

Wie aber kam es dann?
ich musste fort, die Nachbarn lauschten stille,
Die Klinke knackte und du winktest stumm.
Ich war wie tot. Uns schrak ein fremder Wille –

Ich ging und ging und schaute mich nicht um.
Dann kam ein Feind und als er fortgegangen
War ich schon weit der Grenzen dieser Welt

Und hatte Sehnsucht, hatte das Verlangen
Mit dir den Bau des Sternes anzufangen
Der unser ist, dem längst wir zugesellt!

1.7.1933, für Anni Starke

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