Aus der Tiefe!

Komm, arme Frau, ich weiß uns einen Ort,
Des Reichen Garten tat es an der Mauer;
Kein Scherge sitzt dort auf bezahlter Lauer,-
Wir können lieben und auch schlafen dort.

In milder und In regnerischer Nacht,
Wie oft galt mir, geschlagenem Menschentier,
Der fremde, schöne Park als Nachtquartier-
Nun sei dem Laubbett auch dein Leib gebracht!

Wie warst du müde in dem Nachtasyl
Ich sah dich ruhen durch des Vorhangs Spalten,
sah deinen Körper zum Verkaufe halten,
Voll toter Gier, im schlammigen Gewühl.

Nun gehst du still an meiner Seite hin,
Gestürzte Göttin, um mit mir zu lieben;
Nur so du fühlst, dass ich wie du vertrieben,-
Verzichtest du auf klingenden Gewinn.-

So eingefühlt in Hunger und in Weh.
Und ganz einander in verdorrten Weinen
So gehen wir trotz Elend doch im Reinen,-
Fern von der Schwermut unheimlicher See.-

Einst kommt der Tag, mein Kind, – in Sturm entfacht,-
Wo mir uns frei als Menschen – neu begegnen –
Nun denn, lass du für heute leis dich segnen

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