Aus der Erde

Aus der Erde kommt ein tiefer Ton
Wie ein dunkler Purpurfluss gezogen
Und ich fühle, wie mich seine Wogen
Mit sich nehmen und im kühnen Bogen
Weiter tragen zu Gewölk und Mohn. – ‑
Und ich schwebe fort im müden Rausche,
 Ungeheuer wiegt in mir das Blut,
Tausend Farben brechen sich und gut
Ist es, dass ich meine Arme tausche
Mit den Flügeln, die von blassem Staube. –
Weiter nun und immer weiter glaube
Ich zu heben mich vom Quarz der Erde.
Da erschreckt mich eine Angstgebärde
Und ich weiß es jäh, die nie verjährte
Schwermut war es, die den Geist umspannte
Und mich rief ins große Unbekannte!

Für H.Hesse

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