Auf der Landstraße

Nun starb der Tag, die Nacht brach ein. –
So will ich eure Stadt verlassen.
Mich lockt nicht euer Lampenschein,
Ich fliehe durch die grauen Gassen.
Doch fern, wo jene Wolke steht,
Darunter sich die Wälder schmiegen,
Der Waldsaum düstert, rauscht und weht,
Da will ich still und einsam liegen. –
Vergessen muss ich sein und weit,
Verwachsen mit der Scholle Poren,
In tiefster Waldeseinsamkeit,
In meiner Mutter ganz verloren.
Mein Haupt ersteht zu Busch und Strauch,
Mein Leib zu Blüte und Geranke,
Und jener milde Sternenhauch
Ist mein entschlafener Gedanke. –
Vielleicht, dass über Bach und Blatt
Ein Glühwurm, meine Sehnsucht, funkelt,
Irrlichternd still sich setzt und matt
Vom Waldesatem tief umdunkelt.
Nun tu‘ dich auf, du weiter Weg!
Vorüber Dorf und Menschenklause,
Und hinter mir bleibt Fluss und Steg

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