An O. M. (2)

Bist du es wert, dass ich im Leid versinke?
Du, die im Traum dem Teufel Lust noch frönt,
Die trinkt und lärmt und dumpf im Rausche stöhnt.
Bist du es wert, wenn ich dem Tode winke

Mich zu erlösen? Nein, du bist verflucht,
Vernichtet sei Erinnerung an dich.
Nie wieder treffe Hasses Messer mich
Mit scharfem Stoss! Für immer sei verbucht,

Dass Dämon Brunst mit Mammon dort sich eint,
Wo Laster frech geschminkt die Seele höhnt,
Den Engel des Gehirns! O grosse Pein,

Die Reue kennst du nicht, die heimlich weint
Und mit dem Guten flehend sich versöhnt,
Du schönes Raubtier, nächtiges Herz aus Stein!

16.10.48, 11 Uhr abends

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