An meine Mutter

Als Kind schon, wenn jäh ich auf der Straße stand,
Sah ich stets blaß und ängstlich nach dir hin.
Ach, diese Welt, sie hatte keinen Sinn.
Ich suchte immer deine weiche Hand!
Die Flucht zu dir – zur Erde – wuchs im Keim,
Ich wollte heim!

Ich wollte heim!
Als schon des Blutes Jagd
Mich zu den Mädchen trieb in heißer Lust,
Ich suchte doch nur dich an ihrer Brust
Und habe lautlos meinen Wunsch geklagt
Trotz Flammenkuß und süßen Honigseim
Ich wollte heim!

Ich möchte heim!
Wie dunkel ist die Welt.
Nun, wo ich krank, ein Mann, den Tag erkenne
Wo ich in Fieberglut nach Glück verbrenne,
Für mich für alle unterm Wolkenzelt,
Da blutet tief ein Ruf aus meinem Reim.

Gedichte A bis Z