An Angelika

Wie ich erschrak, als ich dir jüngst begegnet!
Du warst es,die ich heimlich längst gesegnet
Als meine Retterin in Lebensnot!
War Schönheit nicht von Jugend an der Tod

Des hässlichen in all der Jahre Reihe?
Ich fühlte stets die ungeheure Weihe
des Schönen immer neu und kniete nieder
Heimlich des Nachts und sang ihm samtne Lieder,

Doch ach, vergebens,
Es war der Fluch des freudelosen Lebens
Dass ich nur Finstres sah in meinem Tage!
Und dann kamst du und eine bange Frage

Erlosch,geboren kaum!-Ich sah dich an-
Ein lichter und ein qualerfahrner Mann-
und sah ein Antlitz, jung und wunderbar,

Die Linie Adel und ein Vlies das Haar.
Nun war sie nah,die Schönheit und so ferne

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